Ein Buchhändler erkennt erste Anzeichen von Frühling zu einer Zeit, zu der andere Menschen den Weihnachtsbraten noch lange nicht verdaut haben…
Anfang Dezember erreichen uns die ersten Verlagsvorschauen, die das Frühjahr ankündigen. Dutzende und aberdutzende Pakete erwischen uns in der Vorweihnachtszeit meist kalt. Die Kisten werden erst einmal an die Seite gelegt, haben wir doch auch so alle Hände voll zu tun. Aber ist Weihnachten vorbei, die Inventur gerechnet und einmal kurz Luft geholt, stürzen wir uns allesamt mit Freude auf die Neuerscheinungen der kommenden Monate.
Ich nahm mir diesmal Zeit. Ein gefühltes ganzes Wochenende wühlte und blätterte ich, um die viele Post zu sichten. Lesewünsche habe ich direkt notiert – es sind ohne Not mehr als vierzig geworden. Ich baue da auf die Großzügigkeit der Verlage. Sicherlich werden mir nach Anfrage meine Lesewünsche erfüllt. Schließlich ist man zwischen Hamburg und München, Berlin und Köln in den Verlagen sehr gespannt, wie das neue Programm denn nun beim Buchhändler ankommt.
Aber auch ohne meine Sonderwünsche leiden wir an keinem Literaturnotstand. Ganze sieben laufende Meter Regale haben wir zu dem Zweck bei der Essener Repräsentanz des großen schwedischen Möbelkonzerns erstanden. Es steht knallrot in unserer kleinen Buchhandelsküche und ist immer zum Bersten gefüllt.