Alle Artikel von Dennis Hasemann

Mein Dezember, Teil 23

Erzgebirgler

Die Kleinen haben mir eine große Freude gemacht in diesem Advent. Dabei hatte ich Erzgebirgsfiguren noch nie wirklich beachtet. Erst die schöne Weihnachtsgeschichte von Arnd Brummer, die wir in den letzten Tagen sage und schreibe zweieinhalbtausend Mal (alle in Weihnachtspapier eingepackt von Julia und wer sonst noch so eben Zeit hatte! DANKE!) an Freunde und Kunden verschenkt haben, brachte mir das himmlische Orchester etwas näher.

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Mein Dezember, Teil 22

Tannenbaum II

Was dem Ganzen vorausging, weiß ich nicht mehr.
Vielleicht waren alle ausverkauft, vielleicht konnte man sich nicht einigen, vielleicht waren sie zu groß, zu klein, zu krumm, vielleicht wurde er auch schlicht und einfach vergessen… Jedenfalls standen wir am Morgen des 24. Dezembers ohne Weihnachtsbaum da. Das ging gar nicht – zumindest darin waren wir uns einig! Doch was nun?

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Mein Dezember, Teil 21

Kugeln

Wenn die Kundin nicht eine honorige Juristin wäre, würde ich ihr glauben?
Tatsache ist, sie steht an unserer Ladentheke und möchte ein Buch abholen – ein mehrkiloschweres Pons-Wörterbuch Italienisch-Deutsch/Deutsch-Italienisch. Oh, ob sie einen Italienischkurs an der Volkshochschule belegen möchte, frage ich sie und füge an, wenn sie den Inhalt des Buches beherrsche, könne sie mehr als jeder Italiener. Die Dame geht auf meinen kleinen Scherz nicht ein sondern erklärt mir zunächst, wenn überhaupt noch ein Wörterbuch, dann hätte das bis in alle Ewigkeit die Farbe Grün und nie wieder Gelb. Das musste seinen Grund haben, dachte ich mir und forderte sie mit meinem Schweigen auf, doch mit ihrer Geschichte fortzufahren.

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Mein Dezember, Teil 20

Lilly

He, euch ist ein Kind geboren, höre ich Eugenie Herdmann sagen. Als Engel verkleidet scheint sie sich zu entrüsten. Wie kann man nur – wenn auch lediglich in einem Krippenspiel – mit einem der größten Wunder des Lebens so beiläufig umgehen, wird sie sich denken und setzt noch einmal nach: HE, EUCH IST EIN KIND GEBOREN!

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Mein Dezember, Teil 19

Kalorien

Die Kollegin platzt in meine Überlegungen, was zu Schreiben sei an diesem 19. Dezember. Gerade saßen wir zusammen und warfen Ideen in einen Pool: eine Tannenbaumgeschichte (aber hatten wir nicht gestern erst eine)? Eine Weihnachtsfeierstory (am besten die, bei der der Kollege nachts am Klinikum in einen Tannenbaum gefallen ist und höflich gegrüßt hat)? Die Geschichte eines Leberhakens (Sambuca gemixt mit Jägermeister) nach einer Weihnachtsfeier? Genau in dieser Sekunde kommt Kollegin Schwamborn in die kleine Küche über der Buchhandlung und bringt warmen Mohnkuchen von der Nachbarin – damit wir nicht vom Fleische fallen.

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Mein Dezember, Teil 17

Essen? Essen!

Bei der Auswahl nach dem richtigen und passenden Weihnachtsessen sind demokratische Strukturen in einem Haushalt oft hinderlich. Fondue, sagt die eine. Nein, danke, lieber Raclette, sagt die andere. Das Wort Spaghetti höre ich und zucke zusammen und eine Suppe vorneweg ist ja ok, aber doch bitte keine Käse-Lauch-Suppe. Lamm ist wirklich was Feines, ertönt es, um gleich mit einem ‚Ich mag kein Lamm‘ niedergemetzelt zu werden. Eine ganze Gans ist deutlich zu viel und überhaupt, da jeder vermutet, dass ich kochen werde, ist ein solcher Vogel auch deutlich zu riskant in der Zubereitung. Nur in einem sind sich alle einig: Bloß keine Ente!

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Mein Dezember, Teil 16

In der Weihnachtsbäckerei

Als Dennis vor ein paar Tagen über seine beiden Omas schrieb, stimmte mich das richtig traurig. Ebenso wie er bin ich ein Oma-Kind und jedes Jahr zur Weihnachtszeit stellte sich mir die gleiche Frage: Was schenkt man einer alten Dame, die wirklich alles hat und von sich selbst sagt, dass sie glücklich und zufrieden ist, solange ihr das Essen schmeckt?

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Mein Dezember, Teil 15

Gabriele

Meine erste Schreibmaschine bekam ich geschenkt als ich vierzehn Jahre alt war. Weihnachten 1974 befand sich in einem festlich verpackten Karton eine Gabriele Reiseschreibmaschine der Firma Triumph-Adler. Gleichzeitig bekam ich ein Wikingerschiff als Modellbausatz geschenkt. Das weiß ich aber nur noch, weil ich aus lauter Not und mit großem Eifer die achtseitige Bastelanleitung abgeschrieben habe. Mit meiner Gabriele, versteht sich.

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Mein Dezember, Teil 14

Weihnachtspost

Über Weihnachtspost freue ich mich wie ein kleiner Junge. Wunderschön finde ich die Idee, zum Jahresausklang ein frohes oder fröhliches, ein friedliches oder besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen, normalerweise verbunden mit einem guten Rutsch ins Neue Jahr. Wenn dann auch noch eine hübsche Karte gefunden wurde, die sogar eine kleine Spur kitschig sein darf, und der Absender auch noch eigenhändig unterschrieben hat, besteht die Chance, dass der Gruß in einer großen Weihnachtskartensammelkiste jahrelang überlebt.

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