Die siebte Ausgabe von schmitzkatze, unserem Buchmagazin, ist erschienen und wurde im Verlauf einer kleinen Veranstaltung im Antiquariat des schmitz junior gestern abend vorgestellt (ein paar Fotos finden Sie im junior-blog). Holen Sie sich Ihr Exemplar in unseren Läden oder schauen Sie sich das aktuelle Heft und die vorherigen Nummern online an.
Alle Artikel von Thomas Schmitz
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus
Plagiarius
1977 entdeckte der Designer Professor Rido Busse auf der Ambiente in Frankfurt bei einem Hersteller aus Hong Kong ein exaktes Double seiner von ihm entworfenen Briefwaage – angeboten zu 25% des Originalpreises, aber natürlich in deutlich schlechterer Qualität.
Der Professor beschloss, durch die Vergabe eines Negativpreises die Öffentlichkeit auf diesen Missstand hinzuweisen. Seit dem gibt es den Plagiarius, der jährlich vergeben wird an besonders dreiste Produktfälscher. Symbol ist ein schwarzer Zwerg mir einer goldenen Nase (eben die goldene Nase, die sich Plagiatoren verdienen). In diesem Jahr wurde der Plagiarius verliehen für u. a. nachgemachte Gemüsehobel, seltsame Eierköpfer und teures Urologen-Besteck.
Was hat das jetzt mit Büchern zu tun?
Eben kam meine Mitarbeiterin Anika Unteregge mit einem Stapel blauer Taschenbücher unter dem Arm zu mir und drückte mir folgenden Kommentar dazu in die Hand:
Blau, blau, blau sind alle meine Liebesromane… Klingt komisch, ist aber neuerdings so. Seit Cecilia Aherns großem Erfolg mit „P.S. ich liebe dich“ setzen immer mehr Verlage auf dasselbe (Cover-)Pferd. Blauer Himmel und weiße Wölkchen garantieren zur Zeit Herz-Schmerz-Schmöker. Was nicht bedeutet, dass der Inhalt auch nur ein Abklatsch des Bestsellers ist. Für Cecilia Ahern, schreibende Tochter des irischen Ministerpräsidenten, ist dem Fischer Verlag mit der Covergestaltung ihrer Romane ein Glücksgriff gelungen. Schon von weitem kann man ahnen, welches Buch von ihr ist. Aber müssen jetzt plötzlich alle Liebesromane so aussehen? Da würden wir uns doch von den anderen Verlagen etwas mehr Kreativität wünschen, bitteschön! Wie wär´s zum Beispiel mal wieder mit klassischem Rot…?
Dem habe ich wenig hinzuzufügen. Dem Kunden soll allein über das Cover suggeriert werden, ein Buch ungeprüft kaufen zu können. Inhalt? Nicht so wichtig!
Entweder ist das eine – häufig kopierte – clevere Marketingstrategie oder einige Verlage wollen ihre Leser wirklich für dumm verkaufen.
Human-Globaler-Zufall
200 Fotos, 6 Reportagen, ein roter Faden. In der letzten Woche erreichte mich Nummer 2 einer ungewöhnlichen Zeitschrift mit dem etwas sperrigen Namen Human-Globaler Zufall.
2007 startete der Axel-Springer-Verlag einen Ideenwettbewerb für ein neues Medienprojekt. Dem Gewinner winkten 500.000 Euro und die Umsetzung des Projektes. Auf lediglich einer DIN A4 Seite sollte die Idee umrissen werden und gerade die einfache Umsetzung animierte den Sieger Dennis Buchmann, am Wettbewerb teilzunehmen. Also formulierte er die Idee des Human-Globalen Zufalls:
Laut dem Kleine-Welt-Phänomen kann jeder Mensch auf der Welt über sechs Bekanntschaften mit jedem anderen in Verbindung gebracht werden. Dennis kennt Rico, Rico kennt Peter, Peter kennt Friedrich und der kennt wiederum jemanden in Italiien, der den Papst kennt. Zum Papst führen die Geschichten in den ersten beiden Ausgaben nicht, aber es geht rund um den Globus: Der Schauplatz ist die Erde, die Protagonisten sind ihre Menschen und das Drehbuch schreibt der Zufall. Eine völlig neue Form der Globalisierung. In der ersten Ausgabe beginnt alles mit Maltes Reiselust. Doch das Elend, das er unterwegs sieht, lässt ihn nicht los. Der Tischler will helfen – und ist plötzlich Ersatzvater für 13 Kinder in Mindo, Ecuador. Von Mindo nach Berlin. Von Malte zu seinem Freund Pramod. Der ist Fotograf und hat auf der Welt immer das gleiche Motiv gesucht, nämlich lachende Menschen. Von Pramod geht es zu Sven Oertel nach New Orleans, von dort zu Alejandro Ponciano in Liberia City, dieser kennt wiederum jemanden in Montreal, der ebenfalls eine Geschichte zu erzählen hat.
Ein ungewöhnliches Projekt, spannend zu lesen, hervorragende Fotos, gute Graphik. Ein Einzelheft kostet 5 Euro, das Abo 20 Euro. Wir bestellen Ihnen Ihr Exemplar gerne.
Just in time online
Guten Tag!
Ein Anfang ist gemacht, wir sind nun auch mit schmitz. der Buchhandlung online.
Es riecht noch nach frischer Farbe und hinter den Kulissen werden die letzten offenen Enden verlötet. Sollte es also an der ein oder anderen Stelle ein wenig haken, haben Sie bitte etwas Nachsicht.
An dieser Stelle haben Sie jetzt die Möglichkeit außerhalb unserer regulären Öffnungszeiten zu stöbern und in unserem Onlineshop Bestellungen aufzugeben – ein zusätzlicher Buchmarkt-Shop wird in Kürze folgen.
Außerdem ist zeitgleich die sechste Ausgabe von schmitzkatze unserem Buchmagazin erschienen – holen Sie sich Ihr Exemplar in unseren Läden oder schauen Sie sich das aktuelle Heft und die vorherigen Nummern online an.
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