In allen Monaten mit »R« am Ende kann man angeblich Muscheln essen. Demnach ist es seit Anfang September wieder soweit. Die Meeresfrüchte dürfen auf den Tisch. Aber ehrlich gesagt, schmecken sie mir nirgendwo so gut wie direkt an der Nordsee…
Kategorie: … Anika Neuwald
Roth, Querschläger
Immer wieder hört man von Amokläufen in Schulen, Jugendlichen die urplötzlich um sich schießen. Die Opfer sind Menschen, mit denen die Täter Tag für Tag zu tun hatten. In ihrem neuen Roman »Querschläger« greift die Autorin Silvia Roth genau diese Thematik auf.
Jussi Adler Olsen, Schändung
Michael Kleeberg, Das amerikanische Hospital
Wilfried Steiner, Bacons Finsternis
Der Sommer ist noch nicht vorbei, da erreichen uns schon die ersten Herbstnovitäten. Einen großartigen Roman davon möchte ich Ihnen hier schon mal vorstellen.
Michel Birbæk, Nele & Paul
Bevor der Sommer vorbei ist, möchte ich Ihnen noch unbedingt mein Lieblingssommerbuch vorstellen. Auch wenn es mir schwer fällt, Ihnen die Geschichte in wenigen Worten zusammenzufassen, denn dieser Roman besteht aus so vielen tollen Personen, Tieren, Liebeserklärungen und Streitereien, die ich eigentlich alle beschreiben möchte.
Steven Galloway, Der Cellist von Sarajevo
Wie muss es sich anfühlen, in einer Stadt zu leben, die Tag und Nacht beschossen wird, jeden Moment Angst zu haben, nicht lebend die andere Straßenseite zu erreichen, weil an jeder Ecke Scharfschützen lauern?
Steven Galloway schafft es mit diesem Roman uns ein Bild einer solchen Situation zu zeichnen. Sarajevo, Anfang der 90er Jahre. Die Bewohner werden seit Monaten belagert, die Lebensmittel sind knapp, Angst ist permanent überall vertreten. Wir als Leser lernen verschiedene Menschen kennen, die alle auf ihre Art versuchen, dem Bürgerkrieg zu trotzen, ihrem und dem Leben ihrer Lieben ein Stück Normalität zurück zu geben. Vor allem ein Musiker bewegt die Herzen vieler Bewohner Sarajevos. Nachdem er Zeuge eines Anschlags wurde, bei dem 22 Zivilisten ums Leben kamen, stellt er sich jeden Nachmittag an den Tatort und spielt ein Stück auf seinem Cello. 22 Tage lang, ein Stück für jedes Opfer.
»Der Cellist von Sarajevo« ist ein wunderbarer, sehr bewegender Roman über etwas Menschlichkeit in furchtbaren unmenschlichen Zeiten. Unbedingt lesen!
Steven Galloway
Der Cellist von Sarajevo
btb
€ 9,95
Jetzt als Taschenbuch bei uns erhältlich oder in unserem Shop bestellbar.
Annika Reich, Durch den Wind
Vier Frauen in Berlin, Mitte dreißig, Freundinnen. Vier völlig verschiedene Lebensumstände. Annika Reich erzählt in diesem Roman von erfüllten und unerfüllten Wünschen, Hoffnungen und Träumen. Fritz, eigentlich Friederike, wünscht sich nichts mehr, als dass sich ihre große Liebe endlich für sie entscheidet. Yoko, begabte Architektin mit ständig wechselnden Liebhabern hat nie Frieden mit ihrer Vergangenheit geschlossen und träumt von etwas mehr Konstanz in ihrem Leben. Siri ist verheiratet mit ein einem Mann, der sie anbetet. Doch sie kann seine Liebe nicht annehmen und flüchtet sich stattdessen in immer neue Krankheiten. Und Alison, als letzte im Bunde, scheint stets etwas entrückt und hat wahnsinnige Angst davor, ihr Freund könnte sie verlassen. Alle vier wollen endlich ankommen im Leben, denn eigentlich ist es doch sehr lebenswert, das Leben.
Eine kleine Leseprobe finden Sie hier…
Annika Reich
Durch den Wind
Hanser Verlag
€ 19,90
Ab sofort bei uns erhältlich oder online in unserem Shop bestellbar.
Miriam Toews, Die fliegenden Trautmans
Hattie hatte sich das alles so schön vorgestellt. Als Künstlerin in Paris leben, mit ihrem wundervollen Freund Marc glücklich sein, das war ihr Traum. Doch als sie einen Anruf von ihrer elfjährigen Nichte Thebes erhält ist klar, sie muss sofort nach Kanada zurück. Ihre Schwester, schon immer schwer depressiv, muss in eine Klinik eingewiesen werden und Thebes und ihr fünfzehnjähriger Bruder Logan sollen vorübergehend bei ihrem Vater unterkommen.
Leider weiß niemand, wo der sich gerade aufhält und so macht sich Hattie mit den zwei Kindern in einem ziemlich verrosteten Van auf die Suche nach ihm. Erst fahren sie zu seinem letzten bekannten Wohnort und von dort geht es weiter, quer durch Amerika. Sie schlafen in heruntergekommenen Motels, ernähren sich aus einer Kühlbox und treffen auf ihrem Trip die schrägsten Typen. Vor allem aber kommen sich die drei näher. Sie reden miteinander, vor allem Thebes kann quasseln wie ein Wasserfall, erzählen sich von Träumen, Hoffnungen und ihren Ängsten.
Wie schon in »Ein komplizierter Akt der Liebe« und »Kleinstadtknatsch« gelingt es der Autorin auch hier Figuren zu zeichnen, die zwar ziemlich schrullig aber dabei so liebenswert sind, dass man sie sofort ins Herz schließen muss. Eine traurige komische Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.
Miriam Toews
Die fliegenden Trautmans
bvt
€ 9,90
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T.C. Boyle, Das wilde Kind
Eigentlich eher eine Fallstudie, als ein Roman. Trotzdem liest sich T.C. Boyles neustes Buch spannend wie ein Krimi.
Im Jahre 1797 wird in den Wäldern Südfrankreichs ein Junge gesichtet, der eher einem Tier als einem Menschen gleicht. Allein aufgewachsen, ohne jeglichen Menschenkontakt, wird er, nachdem er eingefangen wurde, erst einmal in eine Anstalt für Taubstumme geschickt, wo sich ein junger Arzt seiner annimmt. Mit unendlich viel Geduld versucht dieser, aus dem wilden Kind einen zivilisierten Bürger zu formen. Aber ist das überhaupt möglich? Was ist ausschlaggebend bei der Entwicklung? Anlage oder Umweltweinflüsse? Boyle gelingt es, dieses altbekannte Thema in einer fesselnden Kaspar-Hauser-Geschichte zu verarbeiten.
T.C. Boyle
Das wilde Kind
Hanser Verlag
€ 12,90
Jetzt bei uns erhältlich oder online in unserem Shop bestellbar.