Zwanzig Betten habe ich getestet, auf meiner Wanderung von München nach Verona. Das im Haus am Ritten war mit Abstand das Beste. Außerplanmäßig bin ich dort vorbei gelaufen. Aufs Tal mit seiner Autobahn, dem grellen Lärm der Güterzüge und den langweiligen Wegen hatte ich keine Lust mehr und schlug mich in die Höhe.
Irgendwann am Abend kam ich dann zu einem Berghof und war froh auf nette Menschen zu treffen. Der Bauer, seine Frau, der Sohn mit Frau und Kind und Mira, der Hofhund. Der alte Mann wollte sofort wissen, wo ich denn herkäme. Seine Frau dachte praktischer und bot mir ein Abendessen an. Der kleine Junge beobachtete mich aus sicherer Entfernung und Mira wich mir nicht mehr von der Seite. Dem alten Mann stand ein mahnendes NICHT FÜTTERN auf der runzligen Stirn geschrieben. Nach einem ersten Cool Down bei einem Krug Wein, nach der ersten Stärkung mit lauter ausschließlich Selbstgemachtem, stellte ich erstaunt und dankbar fest, wie gut ich es angetroffen hatte.
Und jetzt kann ich es ja erzählen: als spät abends im Haus alle Lichter aus waren und Mira immer noch mit Schmachtblick an meiner Bank saß und jede meiner Bewegung aufmerksam verfolgte, gab’s ein Stück Wurst (und ein Stück Käse, aber nur ein ganz kleines…).
Einen großen Fehler habe ich dann Tags darauf gemacht, ich verließ das Paradies und lief weiter. Hätte ich mir doch mal zwei Tage gegönnt.