Singen? Singen! Gomera, Valle Gran Rey. Hierhin verschlug es nach der Katastrophe von Tschernobyl viele Menschen, die endlich in einer sauberen, gesunden, friedlichen Welt leben wollten. Das alles ist 25 Jahre her und die meisten Friedensbewegten sind wieder abgereist und ich möchte nicht wissen, wie viele von Ihnen heute einen 5er BMW fahren, für 19,80 Euro übers Wochenende nach London fliegen oder zu zweit einen 200qm großen Loft bewohnen…
Einige von ihnen sind aber auf der Insel geblieben und betreiben heute eine Vollkornbäckerei, ein Cafe mit Teeausschank, eine Surfschule, ein Strickwarenladen und was sich sonst noch so anbietet. Man will sich sein Leben schließlich einrichten.
Ach ja, und eine Musikschule gehört wohl auch noch zu den Alternativen. Hier kann man den Geist der 80er Jahre noch deutlich spüren, wird doch eingeladen, um für Mutter Erde im Allgemeinen und die armen Japaner im Speziellen zu tanzen und zu singen.
Schade, dass ich nicht tanzen kann und auch mein Stimmvolumen nicht ausreicht um das in die Welt hinauszubrüllen, was mich bewegt.
Ich würde Sie sonst alle zu mir vor die Buchhandelstür bitten und wir sängen gemeinsam um ein Ende aller Baustellen, um Horden von Bustouristen, die nichts weiter wollen als endlich mal wieder Bücher zu kaufen und auch um endlich, endlich gescheites Sommerwetter.