Eine meiner Entdeckungen in diesem Frühjahr.
Idan Raichel zählt in Israel zu den Popstars, hierzulande ist der Pianist und Bandleader nur in Insiderkreisen bekannt. Bereits 2012 erschien das erste Album des Pianisten Raichel, das er mit dem malischen Gitarristen, Oudspieler und Sänger Vieux Farka Touré aufgenommen hatte: The Tel Aviv Session. Zwei Jahre später legten die beiden gemeinsam mit einer illustren Truppe von Musikern dieses Album vor. Und schnell wird klar, was damit gemeint ist, wenn Musik zu einer Brücke zwischen den Kulturen wird. Das gemeinsame musikalische Interesse übertönt nämlich die scheinbaren Differenzen zwischen einem israelischen Juden und einem malischen Muslim.
Getroffen haben sich beide 2008 durch Zufall am Flughafen in Berlin. Raichel bewunderte Tourés Vater Ali Farka, die beiden trafen sich in Israel, um das erste Album aufzunehmen. Der Nachfolger sollte eigentlich in Bamako in Mali entstehen, doch das war zu riskant. Stattdessen traf man sich in Paris.
Das Album ist durchweg gut zu hören. Es macht Spaß, die vielen musikalischen Einflüsse zu entdecken. Mein Lieblingslied unter all den wunderbaren Songs? Zweifellos die die Version des Liedes Diaraby. Dieses Stück hatte bereits vor vielen Jahren der schon lange verstorbene Vater Touré’s Ali Farka mit Ry Cooder aufgenommen.
Touré-Raichel Collective
The Paris Session
Cumbanchs, 19,90 Euro