In einem Arbeiterdorf mitten in der chilenischen Wüste lebt die kleine Maria Margerita in einer Wellblechhütte, gemeinsam mit ihren vier älteren Brüdern und ihrem Vater, der seit einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist. Die Mutter ist vor Jahren davongelaufen, der Vater verliert kein Wort mehr über sie. Die einzige Freude, die die Familie noch hat, sind die wöchentlichen Kinobesuche im Ort. Da der Vater seit seinem Unfall arbeits- und fast bewegungslos ist, ist es nun die Aufgabe der Kinder, sich die Filme anzusehen und dann zu Hause ihrem Vater nachzuerzählen.
Ein außerordentliches Talent hierfür beweist Maria Margerita, die die Filme so lebhaft und begeistert wiedergibt, dass bald aus dem ganzen Dorf Menschen herbeiströmen, um die 10jährige Filmerzählerin live zu erleben. Mit selbst entworfenen Kostümen und Requisiten schlüpft sie in die verschiedensten Rollen und verzaubert alle Zuhörer. Bald lebt Maria nur noch für ihre Erzählabende und gibt auch Privatvorstellungen. Erst, als ihr ein Unglück widerfährt, wird sie auf der harten Boden der Realität zurückgeholt…
Diese kleine, feine Geschichte von Hernán Rivera Letelier, die das Schicksal der Menschen in den Mittelpunkt stellt, ist Märchen, Tragödie und eine Hommage an das Kino zugleich. Ein Schmöker mit Anspruch und zugleich ein wundervolles Geschenkbuch.
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Hernán Rivera Lerelier
Die Filmerzählerin
Insel Verlag
€ 14,90
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